WEN JUCKT DAS?
Marija Šabanović & Arman Aghayan
2023-2024
/DE/ (English below)
Wir teilen Wien mit vielen jungen Männern migrantischer Herkunft. Wir sind Zeug:innen der Diskriminierung, die sie täglich von der Gesellschaft und ihren Strukturen wie dem Bildungssystem, der Polizei und den Medien erfahren. Sie werden oft als gefährlich, perspektivlos und als Belastung für die Gesellschaft wahrgenommen. Die österreichischen Medien verstärken die negativen Gefühle ihnen gegenüber, indem sie diese Jugendlichen häufig als Straftäter darstellen.
„Wen juckt das?“ entstand aus dem Wunsch heraus, den Jugendlichen näher zu kommen und herauszufinden, wie sie ihre Zeit verbringen und was sie bewegt. Im Sommer 2023 verbrachten Marija Šabanović und Arman Aghayan viel Zeit in Parks, öffentlichen Trainingsanlagen und Jugendzentren, auf der Suche nach männlichen Jugendlichen und jungen Männern, die bereit waren, sie an ihrem Alltag, ihren Hoffnungen und Kämpfen teilhaben zu lassen. Marija und Arman erlebten eine Mischung aus Emotionen und Erfahrungen: von Langeweile, Zukunftsängsten, Streitereien und Polizeikontrollen bis hin zu Lachen, Liebe und Fürsorge füreinander.
Ausgehend von eigenen Diskriminierungserfahrungen als Migrant:innen näherten sich Marija und Arman den Jugendlichen mit Empathie und ließen deren Realitäten ihr Projekt prägen. Teenager erzählten den Fotograf:innen Geschichten über ihre Mütter, ihren Glauben und Fluchtschwierigkeiten. Es war ihnen wichtig, die Jugendlichen in den Erzählprozess einzubeziehen, um sicherzustellen, dass ihre Stimmen authentisch vertreten sind. Dadurch wollten Marija und Arman ein tieferes Verständnis für die Komplexität des Lebens als junger Mann mit Migrationshintergrund in Wien fördern und zu laufenden Diskursen über Migration, Identität und sozialer Gerechtigkeit beitragen.
„Wieso ist mein Leben so wichtig? Wen juckt das?“ - Atim
/EN/
We share our city of Vienna with many boys and young men of migrant origin. We witness the discrimination they experience daily from society and its structures, such as the education system, the police, and the media. These teenagers are often perceived as dangerous, without prospects, and generally as a burden on society. The Austrian media reinforces the public’s negative feelings towards them, often presenting these youths as offenders.
“Who Gives a Fuck?” began out of a desire to get closer to the migrant boys and young men and find out how they spend their time and what concerns them. During the summer of 2023, we spent a lot of time in parks, public gyms, and youth centers, seeking out teenagers willing to let us accompany them and capture their daily routines, aspirations, and struggles. We encountered a mix of emotions and experiences: from boredom, worry about the future, fights, and police control, to laughter, love, and care for one another. Starting from our own experience of discrimination as migrants ourselves, we approached the teenagers with empathy, allowing their realities to shape our project. They shared stories about their mothers, their faith, and the difficulty of seeking refuge. It was important to us to include them in the storytelling process to ensure their voices were authentically represented. Striving for honesty in our photographs, capturing moments that reflect both the challenges and triumphs of these individuals seemed to be the only way to foster a deeper understanding of the complexity of being a young man of migrant origin, contributing to ongoing conversations about migration, identity, and social justice.
“Why is my life so important? Who gives a fuck?” – Atim
WEN JUCKT DAS?
Marija Šabanović & Arman Aghayan
2023-2024
/DE/ (English below)
Wir teilen Wien mit vielen jungen Männern migrantischer Herkunft. Wir sind Zeug:innen der Diskriminierung, die sie täglich von der Gesellschaft und ihren Strukturen wie dem Bildungssystem, der Polizei und den Medien erfahren. Sie werden oft als gefährlich, perspektivlos und als Belastung für die Gesellschaft wahrgenommen. Die österreichischen Medien verstärken die negativen Gefühle ihnen gegenüber, indem sie diese Jugendlichen häufig als Straftäter darstellen.
„Wen juckt das?“ entstand aus dem Wunsch heraus, den Jugendlichen näher zu kommen und herauszufinden, wie sie ihre Zeit verbringen und was sie bewegt. Im Sommer 2023 verbrachten Marija Šabanović und Arman Aghayan viel Zeit in Parks, öffentlichen Trainingsanlagen und Jugendzentren, auf der Suche nach männlichen Jugendlichen und jungen Männern, die bereit waren, sie an ihrem Alltag, ihren Hoffnungen und Kämpfen teilhaben zu lassen. Marija und Arman erlebten eine Mischung aus Emotionen und Erfahrungen: von Langeweile, Zukunftsängsten, Streitereien und Polizeikontrollen bis hin zu Lachen, Liebe und Fürsorge füreinander.
Ausgehend von eigenen Diskriminierungserfahrungen als Migrant:innen näherten sich Marija und Arman den Jugendlichen mit Empathie und ließen deren Realitäten ihr Projekt prägen. Teenager erzählten den Fotograf:innen Geschichten über ihre Mütter, ihren Glauben und Fluchtschwierigkeiten. Es war ihnen wichtig, die Jugendlichen in den Erzählprozess einzubeziehen, um sicherzustellen, dass ihre Stimmen authentisch vertreten sind. Dadurch wollten Marija und Arman ein tieferes Verständnis für die Komplexität des Lebens als junger Mann mit Migrationshintergrund in Wien fördern und zu laufenden Diskursen über Migration, Identität und sozialer Gerechtigkeit beitragen.
„Wieso ist mein Leben so wichtig? Wen juckt das?“ - Atim
/EN/
We share our city of Vienna with many boys and young men of migrant origin. We witness the discrimination they experience daily from society and its structures, such as the education system, the police, and the media. These teenagers are often perceived as dangerous, without prospects, and generally as a burden on society. The Austrian media reinforces the public’s negative feelings towards them, often presenting these youths as offenders.
“Who Gives a Fuck?” began out of a desire to get closer to the migrant boys and young men and find out how they spend their time and what concerns them. During the summer of 2023, we spent a lot of time in parks, public gyms, and youth centers, seeking out teenagers willing to let us accompany them and capture their daily routines, aspirations, and struggles. We encountered a mix of emotions and experiences: from boredom, worry about the future, fights, and police control, to laughter, love, and care for one another. Starting from our own experience of discrimination as migrants ourselves, we approached the teenagers with empathy, allowing their realities to shape our project. They shared stories about their mothers, their faith, and the difficulty of seeking refuge. It was important to us to include them in the storytelling process to ensure their voices were authentically represented. Striving for honesty in our photographs, capturing moments that reflect both the challenges and triumphs of these individuals seemed to be the only way to foster a deeper understanding of the complexity of being a young man of migrant origin, contributing to ongoing conversations about migration, identity, and social justice.
“Why is my life so important? Who gives a fuck?” – Atim